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Das günstige Fitness-Armband ist seit Monaten die Nummer 1 bei den meistverkauften Fitness Trackern auf Amazon. Mehr als 1500 Erfahrungen von Kunden sind hier in den Bewertungen nachzulesen. Das Bewertungsprofil ist sehr gut und deshalb habe ich mir das Armband gekauft und getestet.
In diesem Testbericht schaue ich mir den Yamay Fitness-Tracker (SW 352) genau an. Inzwischen wurde das Modell weiterentwickelt und hat sogar ein Farbdisplay. In meinem Test schaue ich mir zuerst alle Funktionen und Ausstattungsmerkmale an. Natürlich auch die entsprechende App.
In meinem 300 Schritte Test werde ich die Genauigkeit des Schrittzähler genau prüfen. Danach habe ich geprüft, wie genau die Herzfrequenzmessung am Handgelenk funktioniert. Dafür nutze ich ein genaues Messgerät und messe gleichzeitig über den Tracker und das Messgerät. Das wiederhole ich an mehreren Zeitpunkten, um mir ein genaues Bild von der Messgenauigkeit des optischen Pulssensors zu machen.
Die Handhabung und Bedienung eines Trackers ist auch abhängig von der Qualität und dem Funktionsumfang der App. In meinen Testberichten schaue ich mir natürlich auch die App genau an. Hier ist es die VerifyFitPro-App, die von mehreren günstigen Fitness-Armbändern genutzt wird. Auch das sehr beliebte Willful Armband nutzt die gleiche App.
Natürlich habe ich mich auch durch die Erfahrungsberichte der Kunden gelesen. Hier findet man immer Hinweise auf Stärken und Schwächen der Wearables. Aber schauen wir uns jetzt erst einmal an, was das kleine Armband wirklich kann.
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Highlights des Yamay Fitness-Tracker im Überblick
- 0,96 Zoll Farbbildschirm (TFT LCD) (Bildschirm kann in 5-Stufen in der Helligkeit eingestellt werden)
- Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Wasserdicht (IP 68)
- Schlafmonitoring und Analyse
- Benachrichtigungsfunktionen vom Smartphone
- Lange Akkulaufzeit mit bis zu 8 Tagen
- Motivationsfunktion bei Inaktivität
- GPS-Empfänger vom Smartphone kann genutzt werden
Die VerifyFitPro App im Test-Video
Grundfunktionen: Schrittzähler, Distanzmessung und Aktivitäten
Die absoluten Basisfunktionen eines jeden Fitness-Armband sind:
- der Schrittzähler,
- die Distanzmessung
- und Aufzeichnung der zurückgelegten Strecken am Tag.
Der Yamay Fitness-Tracker kann auch die aktiven Minuten während des Tages aufzeichnen und speichern. Damit hat man einen Überblick, wie aktiv man war. In der Praxis zeigt das, wie viel Zeit man im ruhenden Zustand verbringt.
Aufzeichnung des geschätzten Kalorienverbrauchs
Das Yamay Fitnessarmband berechnet aus Deinen täglichen Aktivitäten und sportlichen Betätigungen Deinen geschätzten Kalorienverbrauch. Dieser wird in Deinen Daten gespeichert und Du hast ständig einen Überblick, wie viel Kalorien Du tatsächlich verbraucht hast.
Genauigkeit der Messdaten
Für meine Testberichte habe ich ein eigenes Testverfahren entwickelt, um die Genauigkeit der Messung verschiedener Funktionen des Trackers prüfen zu können.
Im Rahmen meines 300-Schritte Test prüfe ich in 3 Intervallen, wie genau der Schrittzähler des Armbands arbeitet. Dabei lieferte der Yamay Tracker sehr genaue Daten.
Durchgang | IST-Schritte (tatsächliche Schritte) | SOLL-Schritte (gezählte Schritte des Schrittzählers) | Abweichung absolut |
---|---|---|---|
Intervall 1 | 300 | 302 | + 2 Schritte |
Intervall 2 | 300 | 297 | - 3 Schritte |
Intervall 3 | 300 | 303 | + 3 Schritte |
Mein Testergebnis beim Schrittzähler
Der Yamay Fitness-Tracker zeichnet die zurückgelegten Schritte sehr genau auf. Im Vergleich mit anderen Fitness-Armbändern muss sich das Modell wahrlich nicht verstecken. Das spricht für die Programmierung der Software im Armband. Immer ein gutes Zeichen auch für die anderen Funktionen. Meine Testnote für die Grundfunktionen mit Schrittzähler ist Sehr Gut (1,4).
Herzfrequenzmessung mit optischem Pulssensor
Obwohl das Yamay Fitness-Armband weniger als 40 € kostet, bekommt man einen optischen Pulssensor, mit dem die Herzfrequenz am Handgelenk gemessen wird. Beschäftigt man sich ein wenig mit Fitness-Trackern, dann weiß man das hier in der Regel fast die gleiche Technologie verbaut wird. Letztlich kommt es dann auf die Programmierung des Trackers an, wie genau die Messungen sind. Über den Blutfluss kann mit einem optischen Pulssensor ziemlich genau Dein Puls bestimmt werden.
Hinweis: Zwar kommen die Pulsmessung am Handgelenk nicht ganz an die Messung mit einem Brustgurt heran. Und auch nicht an eine Messung am Finger oder Ohr. Aber dafür kann man das im Alltag eben gut machen.
Genauigkeit der optischen Pulsmessung wird immer besser
Inzwischen sind gute Fitness-Tracker allerdings so gut bei der Messung, dass gerade im Alltag und bei Ausdauersport der Wert sehr genau ist. Die Technologie der Pulsmessung am Handgelenk geht meistens dann in die Knie, wenn es Pulsspitzen gibt. Das sind kurze intensive Anstrengungen, die den Puls schlagartig nach oben schnellen lassen. Hier kommt es in der Regel zu einer Verzögerung bei der Messung. Klassische Sportarten für schnelle Pulsänderungen sind Sprint, Kraftraining und Zirkeltraining.
Mein Test zur Genauigkeit der Messung vom Puls
Auch dafür habe ich ein eigenes Testverfahren entwickelt, um die Genauigkeit der Messung möglichst exakt einschätzen zu können. Dafür arbeite ich mit einem sehr genauen Pulsmessgerät über den Finger. Das ist ein Gerät, das auch von vielen Ärzten verwendet wird. Die Messungen sind sehr genau und haben nur minimale Abweichungen, die in der Praxis keine Rolle spielen. Wir reden hier von weniger als ein Prozent Abweichung.
Die Testergebnisse bei der Pulsmessung
Für meinen Test messe ich an mehreren Zeitpunkten am Tag den Puls gleichzeitig über den Yamay Fitness-Tracker und über das Messgerät am Finger. Beide Werte werden notiert mit zusammen mit der Uhrzeit der Messung. Insgesamt mache ich so 10 Messungen über den Tag. Die Ergebnisse kannst Du in der folgenden Tabelle sehen.
Messung | Puls am Tracker | Puls am Messgerät | Anmerkung |
---|---|---|---|
Messung 1 | 68 | 70 | |
Messung 2 | 72 | 71 | |
Messung 3 | 85 | 87 | |
Messung 4 | 59 | 59 | |
Messung 5 | 67 | 64 | |
Messung 6 | 72 | 71 | |
Messung 7 | 102 | 105 | Krafttraining |
Messung 8 | 121 | 126 | Krafttraining |
Messung 9 | 167 | 169 | Joggen nach Sprint |
Messung 10 | 172 | 174 | Joggen nach Sprint |
Meine Testnote zur Herzfrequenzmessung beim Yamay Tracker
Die Ergebnisse in der Tabelle sprechen eigentlich für sich: die Messung am Handgelenk durch den Yamay Tracker ist ziemlich genau und in der Praxis absolut brauchbar. Auch bei meiner Laufrunde lieferte das Gerät brauchbare Werte. Meine Testnote: Gut (2,0).
Permanente Messung oder manuelle Messung
Die Pulsmessung am Handgelenk kann übrigens von Dir eingestellt werden. Entweder Du lässt den Puls permanent (in kurzen Zeitabständen) messen oder Du nutzt die manuelle Variante (messen wann Du willst).
Ich würde Dir aber empfehlen die Pulsmessung immer aktiviert zu lassen. Die Daten sind wirklich sehr interessant zu analysieren in der App. Denn dann hast Du eine Übersicht über den ganzen Tag, wie Dein Pulsverlauf gewesen ist.
Der Yamay Fitness-Tracker berechnet in der VerifyFitPro App aus den Daten den Durchschnittspuls, Spitzenwerte und Tiefstwerte. Für mich besonders interessante Daten bei einem Fitness-Armband.
Schlafmonitoring – Und wie erholsam ist dein Schlaf?
Der Tracker überwacht in der Nacht Deinen Schlaf. Dabei erkennt das Modell von Yamay automatisch Deinen individuellen Schlafrhythmus. Die Qualität Deines Schlafs wird mit verschiedenen Schlafphasen gemessen und in der App dargestellt.
Schlafphasen und Wachphasen auswerten
Wie lang ist beispielsweise Deine Tiefschlafphase? Und wie oft wachst Du in der Nacht auf und wälzt dich unruhig hin und her. Oder wie lang liegst Du im leichtem Schlaf? Alles interessante Werte, die die relativ schnell einen Einblick in Deine persönliche Schlafqualität geben.
Sportarten aufzeichen und analysieren
Besonders positiv aufgefallen ist mir bei diesem Modell, dass nicht nur die einfachsten Sportarten aufgezeichnet werden können. Viele Billigmodelle setzen hier nämlich nur auf die Klassiker Walken, Laufen und Fahrradfahren. Das war’s dann oft schon.
Größere Auswahl an Sportarten wie gewöhnlich
Beim Yamay Fitness-Tracker hingegen kann man zwischen 14 verschiedenen Sportarten wählen. Darunter auch ausgefallener Dinge wie Yoga, Tanzen und Basketball spielen. Übrigens kann auch das Fußballtraining aufgezeichnet werden. Nicht schlecht für einen Tracker mit einem Kaufpreis von ca. 37 €. Die meisten Tracker in dieser Preiskategorie können nur wenige Sportarten aufzeichnen.
Trotzdem ist hier natürlich ein Unterschied zu einem Premium Fitness Armband gegeben. Diese können deutlich mehr Aktivitäten und Sportarten aufzeichnen und analysieren.
Was der Tracker nicht kann: automatische Erkennung von Sportarten und Aktivitäten
Ein Manko aller günstigen Fitness-Armbänder ist dieser Punkt. Sie können Aktivitäten im Alltag und ausgeübte Sportarten nicht automatisch erkennen und aufzeichnen.
Bedeutet im Alltag: die Aktivität muss selber gestartet werden. Das hört sich auf den ersten Blick nicht so wirklich problematisch an, kann aber im Alltag durchaus nerven.
Bei allem Lob für diesen günstigen Tracker muss man hier natürlich der Realität ins Auge sehen. Im Vergleich zu Premium-Trackern von Fitbit, Garmin und anderen, muss man hier auf diese im Alltage sehr angenehme Funktion verzichten.
Kein eigenes GPS
Natürlich ist das für diesen Preis auch unrealistisch, aber ich will es trotzdem erwähnen. Der Yamay Fitness Tracker hat kein GPS und demenstprechend eingeschränkt sind die Trainingsdaten. Für das Laufen und Radfahren sollte man deshalb immer den Tracker mit dem Smartphone verbunden lassen.
Denn über das GPS-Modul vom Smartphone kann man bei der Aufzeichnung von Trainingseinheiten die Route auf einer Map und genaue Distanzen mit Zwischenzeiten aufzeichnen.
Benachrichtigungsfunktionen
Der Yamay Fitness-Tracker hat natürlich auch die klassischen Benachrichtigungsfunktionen zu bieten. Ist der Tracker mit dem Smartphone verbunden, dann wird man über eingehende Anrufe, SMS und Nachrichten von Apps informiert.
Über die VerifyFitPro App kannst Du einstellen, welche Apps dich informieren dürfen und welche nicht. Das finde ich immer praktisch. Schließlich vibriert sonst irgendwann die ganze Zeit das Armband, da viele Apps ständig unsere Aufmerksamkeit wollen.
Das Armband vibriert bei einer Benachrichtigung und zeigt im Display an, welche Nachricht Du bekommen hast. Bei Telefonanrufen kann man einstellen wie lange es klingeln muss, bis das Armband vibriert. Falls das Smartphone mal lautlos ist.
Weitere Funktionen und Eigenschaften im Test
Der Yamay Fitness-Tracker ist wasserdicht mit IP68. Man kann also durchaus mit dem Modell schwimmen gehen. Ein Schwimmtracker ist er dennoch nicht. Denn es gibt keine Sportart schwimmen. Er kann keine Bahnen zählen und auch keinen Schwimmstil erkennen.
Tatsächlich kann man das aber auch nicht für diesen Preis erwarten. Hier muss man deutlich mehr Geld auf den Tisch legen, um ein Modell mit der Sportart Schwimmen zu bekommen (Ausnahme ist das neue Xiaomi Mi Band 4).
Der Akku des Trackers im Test
Bei mir im Test hielt der Akku 7 Tage durch. Keine schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass ich für diesen Testbericht doch sehr viel an dem Fitness-Tracker herum gespielt habe. Außerdem wurden in diesem Zeitraum mehrere Trainingseinheiten mit Joggen und Krafttraining durchgeführt. Dazu hatte ich über den ganzen Zeitraum die permanente Pulsmessung angeschaltet.
Betrachtet man den Kaufpreis, dann muss man mit dieser Akkulaufzeit doch sehr zufrieden sein. Durch das Farbdisplay wird natürlich einiges vom Akku verlangt und deswegen hält dieser auch nicht so lang durch. Dafür ist die Ablesbarkeit natürlich deutlich besser. Noch besser wäre nur ein AMOLED Display, aber das findet man nur bei teureren Modellen.
Mein Fazit im Test
Mit dem Yamay Fitness-Tracker bekommt man ein gutes Fitnessarmband für wenig Geld. Die Messgenauigkeit beim Schritte-Test und bei der Herzfrequenz waren sehr gut. Beim Training ist die Handhabung und Bedienung leicht.
Für mich ist der Tracker nicht umsonst ständig Bestseller bei Amazon. Im Prinzip leistete er sich in diesem Preisbereich keine Schwäche. Natürlich bekommt man für mehr Geld bessere Modelle, aber dann muss man mindestens das Doppelte auf den Tisch legen.
Was bei den Billigtrackern immer etwas nervig ist, ist die manuelle Einstellung von Sportarten bei den Trainingseinheiten. Denn eine automatische Erkennung ist hier natürlich nicht drin.