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Wer sich einmal die Topsellerlisten bei Fitness-Trackern auf den großen online-Shops ansieht, der wird schnell feststellen das hier Geräte für 20-40 € unter vielen verschiedenen Marken angeboten werden. Oft sehen sie auch genau gleich aus und man fragt sich, wo diese ganzen günstigen Fitness-Tracker eigentlich herkommen.
Deshalb habe ich mich mal schlau gemacht und mich auf die Suche nach den Herstellern hinter diesen ganzen Fitness-Armbändern gemacht. Denn Produkte unter dem Namen Lintelek, Willfull, Yamay sind schnell auf dem Markt und genauso schnell wieder durch andere Produkte ersetzt. Betrachtet man sich die Ausstattung und Funktionen dieser Tracker, dann stellt man schnell fest dass es sich um nahezu identische Armbänder handeln.
Kommen diese Fitness-Tracker also vom gleichen Unternehmen? Oder kopieren die Chinesen vielleicht die Produkte von anderen Konkurrenten? Oder was ist der Grund dafür, dass es Dutzende nahezu identische Billig-Tracker zu kaufen gibt?
Was die Geräte gemeinsam haben
Meistens findet man diese Billig-Tracker bei den größten Online-Shops oder in den sogenannten China-Shops. Hier werden sie für wenig Geld an viele Kunden verkauft. Oft direkt aus China verschickt bekommt man so für 20-30 € (manchmal) passable Fitness-Tracker? Nun, wie ich in meinen Testberichten festgestellt habe eben teilweise auch nicht. Meistens merkt man, dass diese Geräte sehr billig sind. Doch es gibt auch Ausnahmen, die wirklich gut sind.
In meinen Tests findest Du viele Testberichte von Modellen in dieser Kategorie. Schau einfach mal rein und lese Dich durch meine persönlichen Erfahrungen mit günstigen und auch nicht ganz so günstigen Fitness-Armbändern. So kannst Du Dir bestimmt den einen oder anderen Fehlkauf ersparen. Ich habe leider auch Tracker bekommen, die ich tatsächlich weggeschmissen habe weil sie so schlecht waren.
Gleiches Aussehen, gleiche Funktionen
Eigentlich merkt man es nur, wenn man sich ein wenig mit den Produkten beschäftigt: Funktionen, Ausstattungsmerkmale und oft auch das Aussehen sind nahezu identisch. Hat ein Produkt zu viele schlechte Bewertungen angesammelt, dann bringt man halt ein anderes auf den Markt. Einfach kurz die Bezeichnung gewechselt und schon kann der Verkauf munter weitergehen. So oder so ähnlich funktioniert das häufig. Kommt ein Produkt hingegen gut beim Kunden an und hat sehr viele positive Bewertungen, dann kommt auch mal ein Nachfolger auf den Markt.
Produktnamen schon lange nicht mehr im Griff
Was mich immer ein wenig ärgert bei den billigen Modellen ist das der Anbieter meistens die Produktbezeichnungen nicht richtig im Griff hat. Da werden teilweise 5 nahezu identische Armbänder angeboten unter verschiedenen Artikeln und die Produktbezeichnungen werden von Zeit zu Zeit etwas geändert. Da blicke selbst ich oft nicht mehr durch.
Ein gutes Beispiel dafür ist der beliebte Yamay Fitness-Tracker, den es in zahlreichen Variationen unter leicht unterschiedlichen Bezeichnungen zu kaufen gibt. Produktbeschreibungen sind meistens völlig eingeschränkt und teilweise auch noch falsch. Übrigens war das ein Tracker, von dem ich ziemlich enttäuscht war. Dazu mehr in meinem Testbericht.
Alles China-Tracker oder was?
Inzwischen hat man den Eindruck dass im Prinzip alle Fitness-Armbänder aus China kommen. Das stimmt meines Wissens auch. Egal wie viel Geld Du bezahlst, dahinter steht ein großer Hersteller aus China. Ob nun ein europäischer oder ein Anbieter aus den USA: Sie kaufen in der Regel in China ein und lassen dort die gesamte Produktion machen. Die Produkte werden dann unter den uns bekannten Markennamen verkauft.
Sehr gute Fitness-Armbänder von Markenherstellern und der Unterschied zur Billigware
Bei den Marken Fitness-Armbändern planen die Unternehmen Funktionen, Aussehen und Programmierung zusammen mit chinesischen Unternehmen. Hier wird mehr Wert auf Qualität, die verwendeten Bauteile und vor allem auch die Programmierung des Trackers gelegt. Das Design wird vorgegeben und der chinesische Hersteller produziert das so. Nicht anders funktioniert es auch bei den großen Smartphone Herstellern, wie zum Beispiel Apple. Das kostet natürlich mehr Geld, da viel Planungsarbeit notwendig ist und diese in in Hochlohn-Ländern gemacht werden muss. Auch die Programmierung wird teilweise teuer bezahlt.
Fitness-Armbänder im mittleren Preisbereich
Bei den Fitness-Armbändern im mittleren Preisbereich sieht das ganze Verfahren etwas anders aus. Man steigt in ein Flugzeug und begibt sich in die Hochburg der Produzenten von Fitness-Armbändern in Shenzen, China. Hier gibt es eine nicht überschaubare Anzahl von großen Produktionsstätten. Als Kunde kann man hier wie bei einem Bausatz seinen eigenen Tracker bestellen.
Die einzelnen Bauteile, Armbänder, Displays und Aussehen sind dabei in verschiedenen Preiskategorien frei wählbar. So kann man sein eigenes Design, Funktionen und Armbänder selber wählen. Alles ist allerdings schon wie bei einem Baukasten vorgefertigt. Dadurch spart man die große Investitionen in Design, Programmierung und technische Ausstattung.
Trotzdem kann man hier auch einen ziemlich guten Tracker zusammenstellen, da man bei der Auswahl der Bestandteile auch hochwertige Komponenten wählen kann. Obwohl man keinerlei eigene Investition tätig, kann man so durchaus einen sehr guten Tracker bekommen. Allerdings kosten diese dann auch keine 20-30 €. Deshalb schauen wir uns jetzt einmal an wie die ganzen Billig-Tracker den Markt überschwemmen können.
Billigware
Schaut man sich die Verkaufszahlen an, dann sind die billigen Modelle ganz klar vorne. Der Markt wird nahezu überschwemmt mit diesen Produkten. Hier hat der Kunde keine Auswahlmöglichkeiten, sondern kann einen der fertigproduzierten Tracker einfach kaufen. Oder sagen wir ihr: Hunderte bis Tausende von diesen Modellen und verkauft sie dann bei den großen Online-Portalen und Shops. Hier handelt es sich meist um sehr günstige Geräte.
Der chinesische Hersteller hat diese möglichst günstig entworfen, programmiert und produziert. Der Verkäufer kauft diese dort in großen Stückzahlen sehr günstig ein und verkauft sie denn in einer billig produzierten Verpackung unter einem von ihm ausgedachten Markennamen. Dazu gehören die ganzen Billigprodukte die man so findet. Mit wenigen Ausnahmen.
Nicht alle sind von der Stange
Eine sehr gute Ausnahme ist hier Xiaomi Mi Band 3 und das neue Mi Band 4 (zu meinem Testbericht). Beim Hersteller Xiaomi handelt sich um einen der größten Hersteller in China. Dieser weltweit am meisten verkaufte Tracker wird vom Unternehmen selber entworfen, programmiert und produziert. Niemand anderes kann diesen Tracker günstig einkaufen und unter einem anderen Markennamen verkaufen. Dafür werden Anführungszeichen „schlechtere“ Produkte hergestellt, die noch mal deutlich günstiger in der Produktion sind.
Ein und derselbe Fitness-Tracker und viele Markennamen dazu
So passiert es eben das auf Shops Dutzende völlig gleich aussehende Fitness-Tracker unter verschiedenen Markennamen und zu leicht unterschiedlichen Preisen verkauft werden. Man erkennt sie leicht am identischen Aussehen und identischer Ausstattung. Zumindest wenn man sich ein bisschen auskennt. Und hier liegt das Problem. Die meisten wollen sich einfach nur einen günstigen Fitness-Tracker kaufen und sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen.
Meine Empfehlung: Xiaomi Mi Band 4
Bevor ihr Euch einen dieser Tracker vom Band für 20-30 € kauft, würde ich Euch dringend raten 5 oder 10 Euro draufzulegen und das Xiaomi Mi Band 4 zu kaufen. Dann bekommt ihr tatsächlich einen guten Tracker für ganz wenig Geld. Hier handelt es sich um ein echtes Markenprodukt und Xiaomi legt großen Wert auf Qualität, Funktion und Programmierung. In meinem Testbericht hat das Gerät hervorragend abgeschnitten. Auch die Vorgängermodelle sind wirklich gut und das Mi Band 2 bekommt man inzwischen gerade mal für knapp 20 €.