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Was fiel mir zuerst bei der Gear Fit 2 Pro auf? Der Fitness-Tracker ist tatsächlich sehr groß. Wahrscheinlich der größte, den ich bisher im Test hatte. Der farbige Amoled-Display nimmt dabei im Prinzip den ganzen Raum ein. Wüsste man es nicht besser, dann würde man hier von einer Smartwatch ausgehen. Zumindest von der Größe und dem Display. Aber schauen wir uns doch einmal alle Funktionen und Ausstattungsmerkmale genauer an.
In diesem Bericht schaue ich mir deswegen alle Eigenschaften, Stärken und Schwächen sowie technische Daten der Samsung Gear Fit 2 Pro genau an. Natürlich habe ich mich dafür durch die Kundenbewertungen bei den großen Online-Shops gelesen. Außerdem habe ich mir mehrere unabhängige Testberichte von Testmagazinen und Online-Portalen angeschaut.
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Design und Optik
Wie bereits erwähnt ist das Gear Fit 2 Pro Armband einfach auffällig. Mit einer Displaygröße von 38,6 mm sieht es einer Smartwatch sehr ähnlich. Das merkt man auch am relativ hohen Gewicht von 34 g. Für einen Fitness-Tracker ziemlich viel. Allerdings hat das Gerät auch einen 200 mAh Akku eingebaut, der natürlich auch ein gewisses Gewicht mitbringt.
Die Samsung Gear Fit 2 Pro kann in Schwarz und Schwarz-Rot gekauft werden. Reine Geschmackssache. Mein erster Eindruck von der Optik ist, dass es sich hier um ein funktionell aussehendes und schickes Armband handelt. Nichts besonderes, aber eben funktionell. Denn das große Display lässt sich natürlich sehr gut ablesen beim Sport.
Übrigens bieten Drittanbieter zu diesem Zwecke jede Menge Armbänder an. Diese können leicht ausgetauscht werden.
Übersicht der technischen Daten
- Display: 1.5 Zoll Curved Amoled-Display mit einer Auflösung von 432 x 216 Pixel
- Touchscreen und Farben: kapazitiver Touchscreen mit Gorilla-Class 3 und 16 Millionen Farben
- Material Gehäuse: Kunststoff
- Material Armband: Kunststoff
- Sensoren: Beschleunigungssensor, Lagesensor, Pulssensor, Barometer
- GPS integriert: Ja
- Kompatibilität mit Smartphones: Android 4.4 aufwärts, iOS 9.0 aufwärts kompatibel
- Interner Speicher: 4 GB
- Akku: 200 mAh, 3-4 Tage Laufzeit, bei GPS bis zu 9 Stunden
- Musik-Player: Ja
- Gewicht: 34 g
Samsung Gear App und weitere Apps
Das Samsung Gear Fit 2 Pro ist tatsächlich eines der ganz wenigen Fitness-Armbänder, dass man ohne eine Anmeldung oder App nutzen kann. Nicht empfehlenswert, aber für Datenschutz-Fanatiker eine Möglichkeit.
Wer allerdings Trainingsfortschritte analysieren möchte und Schlafaufzeichnungen über mehrere Tage auswerten will, der muss dann doch wieder mit der App anfangen. Leider ist das bei Samsung etwas unübersichtlich. Denn es gibt mehrere Apps und hier kommt man als Neueinsteiger durcheinander. Warum es Samsung so kompliziert macht, das bleibt dem Unternehmen vorbehalten. Ich verstehe es nicht.
Samsung Gear App zuerst installieren
Das ist die Basis App, die Du zuerst installieren solltest. Allerdings will diese dann sofort eine weitere App nachladen. Damit Du alle Funktionen nutzen kannst sollst Du auch noch die Gesundheits-App Samsung Health installieren.
Will man die Daten in der Cloud sichern oder weitere Apps auf dem Armband installieren, dann muss man einen Account anlegen. Übrigens auch für andere Watchfaces. Also in der Praxis muss man einen Account eröffnen. Mich stört das nicht.
Handhabung und Usability der App
Die Samsung Apps gefallen mir aber insgesamt ziemlich gut. Die Usability ist einfach zu verstehen und die Datenaufbereitung ist sehr gut gelöst. Zumindest meiner Meinung nach. Ich persönlich lege mir auf die Startseite eben immer die Funktionen, die ich bevorzuge. Da ich Läufer bin ist hier immer die Sportart Laufen hinterlegt.
Durch Apps erweiterbar
Eine Besonderheit beim Samsung Gear Fit 2 Pro ist die Erweiterung durch Apps von Samsung und Drittanbietern. So kann man beispielsweise Spotify als App installieren und seine Playlist während des Trainings anhören. Aber natürlich auch in der Bahn oder im Zug. Über die Spotify-App kann man dann auf dem Armband die Wiedergabe auf dem Smartphone ansteuern. Ich habe den Sinn von solchen Funktionen noch nie verstanden, aber manche spielen halt gerne rum.
Bist Du Premium-Kunde bei Spotify, dann kannst Du Dir Deine Lieblingssongs und Playlists allerdings auch direkt auf die Gear Fit 2 Pro herunterladen. Das ist wiederum praktisch.
Denn dann kann man während des Trainings Musik hören ohne das Smartphone mitzunehmen. Da der Fitness-Tracker ein eigenes GPS hat, braucht man das Smartphone tatsächlich nicht mitnehmen.
Eigenes WLAN
In der Samsung Gear fit 2 Pro ist ein eigenes WLAN eingebaut. So kannst Du Spotify Songs ganz einfach direkt herunterladen ohne den Umweg über das Smartphone. Sehr praktisch.
Unübersichtliches Verzeichnis bei den Apps und Watchfaces
Schlecht gelöst finde ich persönlich das Verzeichnis von Samsung für Installation von zusätzlichen Applikationen und Watchfaces (Uhren-Designs). Phänomenal schlecht finde ich das der Tracker erst über den Account bei Samsung installiert werden muss.
Aufzeichnung der Aktivitäten im Alltag
Natürlich hat die Gear Fit 2 Pro einen guten Schrittzähler eingebaut und sogar einen Etagenzähler. Steigst Du also während der Arbeit öfters mal Stockwerke hoch und runter, dann kannst Du am Abend sehen, wie viele Stockwerke Du bewältigt hast.
Permanente Pulsmessung
Währenddessen kannst Du die permanente Pulsmessung einschalten und siehst dann, wie sich der Pulsverlauf bei Belastung und Entlastung entwickelt. Außerdem wird der Kalorienverbrauch bei eingeschaltetem Herzfrequenzmesser viel besser geschätzt.
Eigenes Schrittziel festlegen
Dein eigenes Schrittziel kannst Du in der Samsung App übrigens anpassen. Das ist ziemlich gut, auch wenn eine automatische Anpassung an Deine individuellen Schritte besser wäre.
Die Samsung Gear Fit 2 Pro im Training
Letztendlich handelt es sich hier um einen Fitness-Tracker. Deswegen will ich natürlich wissen, was das Armband beim Sport leistet. Natürlich werden die Klassiker bei den Sportarten unterstützt. Dazu gehört immer:
- Gehen,
- Walking,
- Joggen,
- Radfahren.
Das war es bei vielen Billig-Trackern schon. Das Samsung Armband ist auch als Schwimmtracker einsetzbar. Das ist wiederum nicht alltäglich. Allerdings in der Preisklasse von 110-130 €, wo dieses Armband liegt, eben schon.
Automatische Erkennung von Sportarten
Bei unabhängigen Tests – und auch in meinem eigenen Test – konnte ich feststellen, dass die automatische Erkennung der Sportarten gut funktioniert. Gerade bei den Standards erkennt die Gear Fit problemlos, was Du gerade machst. Allerdings kannst Du natürlich immer auch eine manuelle Aufzeichnung starten. Das geht direkt über das Armband.
GPS für Läufer und Radfahrer
Ich selber bin Läufer und deswegen möchte ich in meinen Trackern immer ein eigenes GPS. Dann muss ich nicht immer das Smartphone mitnehmen beim Laufen.
Das Gear Fit 2 Pro hat ein GPS-Modul eingebaut und kann dadurch:
- Deine Wegstrecke,
- Deine Zwischenzeiten
- und Deinen genauen Streckenverlauf
aufzeichnen. Auch die Geschwindigkeit wird damit natürlich ganz genau getrackt. Das ist bei Fitness-Trackern ohne GPS nicht möglich und sehr fehlerhaft.
Der Akku im Test
Der Nachteil eines eigenen GPS ist allerdings die sehr kurze Akkulaufzeit. Denn gerade einmal 9 Stunden hält das Armband durch, wenn man GPS eingeschaltet hat. Bei längeren Wanderungen dann schon unter Umständen ein Problem. Für normale Trainingseinheiten natürlich nicht.
Aber wenn Du wie ich teilweise 5-mal die Woche laufen gehst, dann musst Du eben Deinen Tracker alle 2-3 Tage laden. Denn auch im Alltag frisst das Gerät ordentlich Strom vom Akku. Gerade einmal 3-5 Tage hält das Gear Fit 2 Pro bei einer stärkeren Belastung durch. Das ist kein Spitzenwert.
Aufgeladen ist der Tracker übrigens in ca. 120 Minuten. Einfach in der Ladeschale einlegen und über USB aufladen.
Schwimmtracker mit Schwimmfunktionen
Das Samsung Gear Fit 2 Pro kann bis 5 ATM Wasserdruck oder 50 m Tiefe dem Wasser widerstehen. Ich würde allerdings nicht darauf wetten, denn der Wasserdruck in 50 m ist beim Tauchen zum Beispiel nicht genug.
Deshalb warnt Samsung auch vor Wassersportarten mit hohen Geschwindigkeiten. Dazu gehört das Springen von 10 m Brettern und Wasserski. Denn kommt sehr viel Wasserdruck auf die Uhr, dann kann Wasser eindringen.
App zum Schwimmen
Mit der Speedo On App lässt sich das Schwimmtraining aufzeichnen. Diese ist vorinstalliert und zeichnet Deine zurückgelegten Bahnen auf. Eine Pulsmessung währende des Schwimmens ist bei diesem Tracker nicht möglich. Das können übrigens nur hochwertige Sportuhren leisten.
Schlafüberwachung und Aufzeichnung
Auch diese Funktion hat der Tracker von Samsung natürlich eingebaut. Er erkennt die verschiedenen Schlafphasen, Einschlafzeit und Aufwach-Zeitpunkt. In der App wird die Effizienz Deines Schlafs bewertet und angezeigt welchen Zeitraum Du in welcher Schlafphase verbracht hast.
Was bei der Samsung Gear Fit 2 Pro nicht gut gelöst ist, das ist die weitere Benachrichtigung im Schlaf. Während andere Tracker automatisch in den Nicht-Stören Modus gehen, ist das bei diesem Armband nicht so.
Deshalb muss man manuell einen Nicht Stören Zeitraum in der App einstellen.
Benachrichtigungsfunktionen beim Samsung Gear Fit 2 Pro Fitness-Armband
Zu den nach Benachrichtigungsfunktionen gibt es nichts außergewöhnliches zu sagen. Der Tracker ist in der Lage von dem Smartphone Telefonanrufe, SMS und App-Benachrichtigungen anzuzeigen.
In der Samsung Gear App lassen sich genau die Apps festlegen, die Dir eine Benachrichtigung weiterleiten dürfen.
Hinweis: Um die Benachrichtigungsfunktionen bei einem Android Smartphone nutzen zu können, muss dies in den Einstellungen beim Handy von Dir eingestellt werden. Ansonsten gehörst Du zu den vielen schlechten Bewertern, die nicht kapiert haben, dass man bei Android eine Sicherheitsfunktion hat, die eine Weiterleitung standardmäßig unterbindet. Einfach in die Einstellungen gehen und das Gear Fit 2 Pro legitimieren, um Benachrichtigungen zu bekommen.
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Mein Fazit
Auf den ersten Blick denkt man bei dem Gear Fit 2 Pro an eine Smartwatch. Sehr gut ist bei diesem Fitness-Tracker tatsächlich das Curved Amoled Display mit einer knackigen Darstellung der Farben und absolut scharfen Inhalten. Die Kontraste sind hervorragend auf dem schwarzen Hintergrund zu sehen.
Das gilt auch für absolut helle Sonneneinstrahlung beim Laufen oder Radfahren. Leider hat das auch einen Effekt auf den Akku. Durchschnittlich 2-3 Tage ist keine Glanzleistung.
Auch das schlecht gemachte Verzeichnis für Zusatz-Apps und andere Watchfaces gefällt mir nicht. Hier hätte man eine tolle Idee einfach besser umsetzen sollen. So macht es keinen großen Spaß.
Gut ist natürlich das eingebaute GPS und die automatische Erkennung der Sportarten. Das funktioniert im Test sehr gut und ist ein echtes Kaufargument. Allerdings können das auch andere Tracker in dieser Preisklasse. Die App ist gut, ich kenne allerdings noch bessere. Schließlich bewegen wir uns hier nicht bei den günstigen Trackern, sondern mit ca. 130 € Kaufpreis schon im gehobenen Bereich.
Quellen und Infos
- Samsung Health App: Gesundheits-App Samsung Health
- Samsung Gear App: zum Download bei Samsung